Erfahren Sie wie die FIRA aufgebaut ist und was sie Ihnen alles bietet
Mit der FIRA wird der unverhältnismässig grosse Schritt von der ärztlichen Beurteilung der gesundheitlichen Beeinträchtigung hin zu der Arbeitsfähigkeitsbeurteilung in vier umschriebene, nachvollziehbare und auf entsprechender Expertise basierende Schritte aufgeteilt. Hier erfahren Sie näher wie dies genau funktioniert. Ausserdem stellen wir Ihnen das grosse Potential, welches die FIRA in sich birgt, vor.
Konventioneller Ansatz
Die 4 Schritte der FIRA
Anhand 40 ausgewählter Aktivitäten aus der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)1Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information and DIMDI WHO-Kooperationszentrum für das System Internationaler Klassifikationen, Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. 2005, Geneva: World Health Organization. erfolgt in einem arbeitspsychologischen Interview mit dem Versicherten eine Einschätzung der Leistungsänderung in privaten und beruflichen Alltagsaktivitäten, basierend auf der heutigen Leistung gegenüber der Leistung vor Eintreten der gesundheitlichen Beeinträchtigung.
Anschliessend erfolgt die Einschätzung des medizinischen Experten, in welchem Ausmass jedes vorliegende Symptom die Leistungsabnahme in den individuellen Alltagsaktivitäten kausal zu erklären vermag. Da sich diese Einschätzung auf konkrete, im Alltag noch durchgeführte Aktivitäten bezieht (z.B. wie werden Lebensmittel eingekauft), ist der Ermessenspielraum wesentlich kleiner als bei der konventionellen globalen Einschätzung der Leistungsbeeinträchtigung im Beruf. Gleichzeit wird dadurch sichergestellt, dass keine krankheits-/unfallfremden Faktoren (wie z.B. altersbedingte Abnahme der Leistungsfähigkeit) in die Beurteilung der Leistungsbeeinträchtigung miteinbezogen werden.
Als nächstes erfolgt eine arbeitspsychologische Einschätzung der Leistungsanforderungen in wichtigen Aufgabenbereichen des Berufs basierend auf Stellenbeschreibungen in den Akten, Ressourcenorientiertem Eingliederungsprofil (REP)2Compasso. Ressourcenorientiertes Eingliederungsprofil (REP). Available from: https://www.compasso.ch/eingliederung, Angaben des Versicherten und Drittpersonen sowie veröffentlichten Berufsaufzeichnungen und Stellenprofilen.
In einem letzten Schritt wird anhand eines statistischen Modells, basierend auf den in den Schritten 1-3 erhobenen Daten, die Leistungsbeeinträchtigung in beruflichen Aufgabenbereichen eingeschätzt.
Die Abbildungen zeigen in grafischer Darstellung die Ergebnisse der FIRA. Aus diesen Ergebnissen lassen sich direkt sowohl die globale Arbeitsfähigkeit als auch Empfehlungen bezüglich Anpassungen am Arbeitsplatz, Verweistätigkeiten sowie versicherungsmedizinisch sinnvoller Behandlungen ableiten.
Zeigt die Leistungsveränderung im Alltag seit Beginn der gesundheitlichen Beeinträchtigung
Die FIRA erlaubt eine hochgradig nachvollziehbare und transparente Herleitung der gutachterlichen Einschätzung der Arbeitsfähigkeit über sämtliche medizinische Fachrichtungen hinweg. Aufgrund der spezifischen Einzelschritte und der umfassenderen Informationsgrundlage ist der Ermessensspielraum der Experteneinschätzungen deutlich niedriger als in der bisherigen konventionellen Vorgehensweise zur Einschätzung der Arbeitsunfähigkeit.
Der konzeptuelle Ansatz der FIRA, die Arbeitsfähigkeit auf der Grundlage von Leistungsbeeinträchtigung in beruflichen wie auch privaten Alltagsaktivitäten einzuschätzen, erlaubt eine implizite Plausibilisierung der funktionellen Ausfälle in Beruf und Alltag wie es in den vom Bundesgericht aufgestellten Standardindikatoren zur Konsistenzprüfung verlangt wird.
PDF Dokument 610 KB
PDF Dokument 885 KB
Die FIRA dient der Quantifizierung von gesundheitsbedingten Funktionsbeeinträchtigungen und der Arbeitsfähigkeit von Patienten zwecks der Feststellung des Anspruchs von Versicherungsleistungen. Die FIRA ist kein Medizinprodukt und die durch die FIRA-Software bereitgestellten Informationen sind ungeeignet für jegliche medizinische Zwecke, einschliesslich der Erstellung einer medizinischen Diagnose, Überwachung oder Behandlung von Behinderungen und Krankheiten. Die FIRA ist für die Verwendung durch Arbeitspsychologen und Fachärzten vorgesehen; die von der FIRA-Software bereitgestellten Informationen sind für Versicherungen bestimmt.
Die FIRA ist wissenschaftlich bisher nicht validiert, weshalb sie ohne jegliche Gewähr erfolgt. Die FIRA wird nur zusätzlich zum konventionellen „heuristischen“ Ansatz für die Bestimmung der Arbeitsfähigkeit eingesetzt, um den Sicherheitsgrad und die Plausibilität der Einschätzung zu erhöhen. Haftung und Gewährleistung sind soweit gesetzlich möglich ausgeschlossen.
